Von Anfang an wurde mit dem Herrn Gatten alles per Nachricht geklärt. Gefühle und Befinden gab es nur schriftlich.
Zum großen Teil lag das an der Entfernung und auch daran, dass wir uns schreibend kennengelernt hatten, im
realen Leben war er mir ja nicht so symphatisch. Lange Geschichte.
Ich hatte durch dieses Blog gelernt, zu schreiben. Es fiel mir immer leichter als reden und grad bei einem impulsiven
Menschen wie mir ist es manchmal besser, noch einmal durchlesen zu können, manches zu streichen oder zu ersetzen.
Einmal gesprochen ist es raus, nicht mehr zurücknehmbar. Was doch bei mir gern härter wirkt, als es beabsichtigt ist.
In diesen Tagen merkt der Herr Gatte ganz genau, dass etwas nicht stimmt, nicht rund läuft. Mein Geschriebenes
ungewöhnlich knapp ist. Und harsch. Mir fehlen derzeit die Worte. Ich habe schlichtweg nicht die Lust, mich nackt
zu machen, seelisch. Und, was noch schlimmer ist, ich kenne bereits die Antworten und habe den Glauben verloren,
dass sich wirklich etwas ändern würde.
Es ist nicht so, dass ich aufgebe, uns aufgebe. Ich möchte nur nicht schon wieder etwas lesen, was doch nicht gehalten wird.
Ich möchte nicht schon wieder enttäuscht werden, deshalb lieber keine Versprechen lesen.
Ich muss gerade erstmal hier wieder versuchen anzukommen. Muss lernen, das Ganze hier zu ertragen und abzuarbeiten, was
noch ansteht. Ich habe meine Mauer wieder. So viel ist geschehen, so viel hat sich geändert.
Er wird es schwer haben, an mich ranzukommen, wenn er sich nicht mal fragt, was wichtig ist.
Paulaline - 16. Mär, 11:49